Diskussionsabend mit Mag. Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments
Am 4. Dezember fand die Auftaktveranstaltung der neuen Vereinigung der Wiener Akademikerinnen und Akademiker unter reger Beteiligung im Management Club statt. Die Vereinigung hat sich vor kurzem als Landesgruppe des Österreichischen Akademikerbundes neu gegründet. Als Präsidentin der Wiener Vereinigung lud Nationalratsabgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager zum Thema „Europa im Wandel – Die Zukunft der Europäischen Union“ Mitglieder und Interessent/innen ein und konnte als Key-Note-Speaker MEP Mag. Othmar Karas, den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, gewinnen.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Mag. Cortolezis-Schlager die Grundsätze der neuen Vereinigung: „Die Vereinigung soll Akademikerinnen und Akademikern eine Basis zum Gedankenaustausch und zur Diskussion insbesondere auf kultureller, gesellschafts-, wirtschafts-, wissenschafts- und sozialpolitischer Ebene ermöglichen. Wir wollen fernab von Tagespolitik über gesellschaftspolitische Themen nachdenken aber auch vordenken.“
Stadtrat Mag. Manfred Juraczka, Landesparteiobmann der ÖVP Wien, zeigte sich in seinen Grußworten erfreut über die Gründung der Wiener Landesgruppe und darüber, künftig auf die erarbeiteten Inhalte der Vereinigung im Sinne eines „Think Tank“ zurückgreifen zu können. Primarius Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel, Präsident des Österreichischen Akademikerbundes, der eigens für diesen Abend aus Salzburg angereist war, unterstrich in seiner Rede die Wichtigkeit des Neuanfangs der Wiener Landesgruppe.
Der impulsgebende Höhepunkt des Abends war der Vortrag des Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Mag. Othmar Karas. Er ging auf die derzeitige politische Debatte ein und warum es keine Alternative zur Vertiefung der Politischen Union gibt. Europapolitik ist Innenpolitik, Innenpolitik ist Europapolitik. Europa muss Antworten auf Globalisierung, auf Schulden-, Finanz- und Wirtschaftskrise und auf die aktuellen sozialen Herausforderungen geben. Dazu braucht es europäische Instrumente, wie zum Beispiel die gemeinsame Bankenaufsicht. Einen weiteren Themenschwerpunkt legte Karas auf das Vorantreiben der politischen Einigung innerhalb Europas: „Wir sind trotz EU noch immer der zersplitterte Kontinent der Welt. Wenn wir in der Globalisierung noch eine Rolle spielen wollen, dann führt aus Vernunftgründen kein Weg an der politischen Einigung vorbei. Um den kommenden Herausforderungen zu begegnen, ist eine gemeinsame Finanz-, Haushalts-, Sozial-, Außen- und Sicherheitspolitik von absoluter Notwendigkeit. Dazu brauchen wir politischen Willen sowie Politikerinnen und Politiker, die Europa befürworten. Nur durch gemeinsames Handeln wird Europa krisenfester werden. Europas Antwort auf die Globalisierung kann nur die “in Vielfalt geeinten Vereinigten Staaten von Europa“ sein. In vielen Hauptstädten Europas setzt sich diese Einsicht durch“, so der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas.
Die an die Keynote anschließende spannende Diskussion mit dem Publikum beinhaltete Themen wie die österreichische Außenpolitik, Rechtsunsicherheit innerhalb der europäischen Union sowie die Möglichkeit die „Vereinigten Staaten von Europa“ zu schaffen.

