Home » Aktuelles » Positive Maßnahmen zur Weiterentwicklung des österreichischen Wissenschaftsstandortes auch im zweiten Halbjahr kontinuierlich vorantreiben

Positive Maßnahmen zur Weiterentwicklung des österreichischen Wissenschaftsstandortes auch im zweiten Halbjahr kontinuierlich vorantreiben

Der Österreichische Akademikerbund begrüßt die bisherigen Aktivitäten und Neuerungen in diesem Jahr für den Wissenschafts- und Forschungssektor. Lag der Fokus in den Jahren 2014 und 2015 im Bereich Budget und gesetzliche Rahmenbedingungen, konnten heuer wesentliche Erleichterungen für Studierende umgesetzt und wichtige Schritte für die künftige Entwicklung von Universitäten und Fachhochschulen gesetzt werden. Der Präsident des Österreichischen Akademikerbundes, Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel fasst daher zusammen: „Der Akademikerbund begrüßt die bisherigen Maßnahmen, fordert gleichzeitig aber auch weitere Entwicklungsperspektiven, um den Wissenschaftsstandort Österreich bestmöglich für künftige Herausforderungen vorbereiten zu können.“ Die bisherigen Entwicklungen in diesem Jahr sind jedenfalls lobenswert.

Novelle der Studienförderung bringt Erleichterungen für ältere Studierende
Mit der zuletzt im Nationalrat beschlossenen Novelle des Studienförderungsgesetzes wurden bedeutende Maßnahmen für Studierende ab 27 Jahren gesetzt. „Die Erhöhung des Alterszuschlags für mehr als 10.000 betroffene Beihilfenbezieher um monatlich € 30,- wie auch die Anhebung der Studienbeihilfe für Studierende, die noch zu Hause wohnen, stellen wichtige Unterstützungen für ältere Studierende dar,“ fasst Generalsekretär, Mag. Maximilian Richter, die wichtigsten Neuerungen zusammen. Weitere Maßnahmen betreffen die Anerkennung des sozialen Engagements zur erstmaligen Einberechnung des Freiwilligen Sozialen Jahres in die vierjährige Selbsterhalterzeit. Diese Gleichstellung wird auch vom Akademikerbund als erfreuliches und sichtbares Zeichen der Anerkennung des Ehrenamtes als wichtige Säule unserer Gesellschaft gesehen.

Soziale Lage der Studierenden auf einem grundsätzlich guten Weg
Mit der Umsetzung der Novelle des Studienförderungsgesetzes werden zahlreiche Empfehlungen der Hochschulkonferenz berücksichtigt, die von einer eigenen Arbeitsgruppe erarbeitet wurden. Weitere inhaltliche Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung der Studienförderung bietet auch der Bericht zur Sozialen Lage der Studierenden (“SoLa 2015“), der in regelmäßigen Abständen einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Lebenssituation der Studierenden gibt. Dabei zeigt sich in Kernbereichen ein durchaus erfreulicher Trend:
54% aller Studierenden sind Frauen – das kann als positive Konstante und Grundlage für mehr Chancengerechtigkeit und Karrieremöglichkeiten gesehen werden.
21% der Studierenden haben ein Schulsystem außerhalb Österreichs abgeschlossen. Im Vergleichszeitraum zu 2011 ist der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergrund um 1/3 gestiegen – die Entwicklung bestätigt, dass Bildung der zentrale Schlüssel für Integration ist.
die grundsätzlich ausgeglichene soziale Durchmischung zeigt sich schließlich dadurch, dass ähnlich viele Studierende aus niedrigen Bildungs- und Einkommensschichten (17%; Pflichtsschul-, Berufsschul-, Lehrabschluss) kommen, wie Studierende aus der höchsten Bevölkerungsschicht (18%; Hochschule). Die restlichen 65% stammen aus mittlerer Schicht (Meister, Matura, Akademie) – somit ist kein Elitensystem ableitbar und trotz Zugangsregelungen haben wir einen breiten Studienzugang.
Eine Evaluierung des Studienförderungssystems durch das Institut für Höhere Studien (IHS) hat schließlich ergeben, dass die österreichische Förderung sozial sehr treffsicher ist, gleichzeitig aber weitere Schwerpunkt-Investitionen notwendig sind, die mit der gegenständlichen Novelle bereits in Angriff genommen werden. Die Treffsicherheit ist aufgrund von weiteren IHS-Schätzungen belegbar, wonach jährlich ca. 1.500 geförderte Personen ihr Studium abgeschlossen haben, die ohne Förderung wahrscheinlich abgebrochen hätten.

Anreize für Hochschulen fördern Wettbewerb und stärken inhaltliche Schwerpunktsetzungen
Mit den Hochschulraumstrukturmitteln werden zusätzliche Anreize geschaffen, um den Universitäten weitere Entwicklungsmöglichkeiten für ihre inhaltlichen Schwerpunkte zu eröffnen. Rund € 100 Mio. werden zu diesem Zwecke im Rahmen von drei Ausschreibungen in der aktuellen Leistungsvereinbarungsperiode in den Bereichen Pädagog/innenbildung, Forschungsinfrastruktur und Verwaltung vergeben. „Es ist erfreulich und absolut zu begrüßen, dass Wissenschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner mit diesen zusätzlichen Mitteln ein sichtbares der Unterstützung in zentralen Schwerpunktbereichen der Universitäten setzt. Damit werden sowohl der Wettbewerb als auch die Qualität der Hochschulen gefördert und gestärkt, “ so Maximilian Richter.

Fokus auf strategische Weiterentwicklung von Universitäten und Fachhochschulen verstärken, Projekt „Zukunft Hochschule“ als wichtiger Hebel zur Profilschärfung
Mit dem strategischen Weiterentwicklungsprozess „Zukunft Hochschule“ hat das Wissenschaftsministerium unter Reinhold Mitterlehner ein umfassendes Projekt gestartet, das unter Einbindung der relevanten Stakeholder in unterschiedlichen Arbeitsgruppen jene notwendigen Maßnahmen erarbeiten soll, die für eine innovative Weiterentwicklung der österreichischen Hochschulen von höchster Relevanz sind. Dabei geht es um Profilschärfung, Durchlässigkeit sowie um Entlastung und Ausbau zwischen den betroffenen Sektoren. Die inhaltliche Begleitung erfolgt auch durch den Österreichischen Wissenschaftsrat, wodurch eine zusätzliche Expertise auf nationaler und internationaler Ebene gewährleistet ist.
Der Österreichische Akademikerbund unterstützt alle Initiativen die geeignet sind, den österreichischen Wissenschafts- und Forschungsstandort zu stärken und an die jeweilige fachliche Spitze zu führen. Mit dem Projekt „Zukunft Hochschule“ werden genau die richtigen Bereiche angesprochen, die für die Stärkung der Hochschulen von Relevanz sind. Der bevorstehende Arbeitsprozess wird mit Sicherheit komplex und intensiv, die damit verbundenen Chancen zur gesamthaften und abgestimmten Weiterentwicklung sind aber ungleich höher.

Diese umfassenden Maßnahmen und Initiativen sind aus Sicht des Österreichischen Akademikerbundes uneingeschränkt zu begrüßen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Schwung von allen Verantwortungsträgern im Wissenschaftsbereich auch im zweiten Halbjahr konstruktiv mitgetragen wird.