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Qualitätsvolle Weiterentwicklung des Österreichischen Hochschulraums durch geregelten Universitätszugang auch in Zukunft sicherstellen

Grundsätzlich gibt es in Österreich unterschiedliche Typen des Hochschulzugangs. Während Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen und Privatuniversitäten jeweils klare Regelungen mit beschränkten Studienplätzen haben, gibt es an öffentlichen Universitäten, wo mit knapp 280.000 Studierenden rund 80% der Gesamtstudierenden inskribiert sind, keine einheitlichen Rahmenbedingungen. In einigen Studienrichtungen bestehen jedoch unterschiedliche Aufnahmeverfahren, die nun auf Grundlage gesetzlicher Verpflichtungen evaluiert wurden und zur Weiterentwicklung anstehen. Gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) hat Vizekanzler und Wissenschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner die Evaluierungsberichte und daraus abgeleitete Empfehlungen präsentiert.

Zugangsregelungen belegen grundsätzlich positive Effekte auf Universitäten und Studierende
Gemäß den Evaluierungsschwerpunkten “soziale Zusammensetzung der Studierenden”, “Geschlechterverhältnis” und “Zusammensetzung der Nationalitäten” wurden umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, die die Entwicklung der Studierenden seit Einführung der Regelungen behandeln. Dabei hat sich gezeigt, dass trotz eines Rückgangs der Studierendenzahlen in den 14h-Fächern (Architektur, Pharmazie, Informatik, Wirtschaft und Biologie) die Anzahl der Gesamtstudienanfängerinnen und Gesamtstudienanfänger gestiegen ist, was eine teilweise bessere Verteilung der Studierenden zur Folge hatte. Keine nennenswerte Veränderung hat es auch im Hinblick auf die Geschlechterzusammensetzung gegeben. “Im Hinblick auf die Planbarkeit auf Seiten des Universitäten und fairen Rahmenbedingungen für Studierende haben sich die Zugangsregelungen in den 14h-Fächern offensichtlich bewährt. Dies zeigen jedenfalls die Daten im vorliegenden Evaluierungsbericht”, so Präsident Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel. Nun gilt es diese Bestimmungen gemäß den Empfehlungen weiterzuführen und weiterzuentwickeln.

Empfehlungen ernst nehmen und Regelungen behutsam weiterentwickeln
Weniger Studienabbrecher, erhöhte Studien- & Prüfungsaktivität sowie eine deutlich verbesserte Qualität in der Lehre sind Schlussfolgerungen, die in allen evaluierten Bereichen den zugangsgeregelten Studien ein eindeutiges Zeugnis liefern. Gleichzeitig hat der Evaluierungsbericht zur sozialen Durchmischung im Medizinstudium einen gewissen Handlungsbedarf offengelegt. Trotz erfreulicher Tatsachen wie der Steigerung prüfungsaktiver Studierender, einem Anstieg der Studienabschlüsse in Regelstudienzeit und einer Verringerung der durchschnittlichen Studiendauer gibt es bei Studierenden in der Humanmedizin einen deutlich höheren Anteil an Studierenden mit bildungsnahem Hintergrund. “Gerade im Medizinischen Bereich ist aber eine soziale Durchmischung der Studierenden von großer Bedeutung”, so Präsident Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel. “Obwohl diese Studierendenzahlen in Deutschland und der Schweiz noch deutlicher ausgeprägt sind, muss man diese Entwicklung ernst nehmen. Im Hinblick auf eine entsprechende soziale Durchmischung sind die bestehenden Maßnahmen zur Förderung dieser Studierenden daher weiter zu forcieren und auszubauen”.

Faire Rahmenbedingungen für Studierende und Universitäten
Auf Grundlage der eindeutigen Empfehlungen der Evaluierungsberichte zur Weiterführung der bestehenden Zugangsregelungen unterstützt der Österreichische Akademikerbund die ersten politischen Schlussfolgerungen und Ziele von Dr. Reinhold Mitterlehner. Hochschulzugang muss offen, aber darf nicht beliebig sein.
Um sowohl Studierenden als auch Universitäten rasch Klarheit und Planbarkeit geben zu können, wäre es wünschenswert, die Weiterentwicklung des geregelten Hochschulzugangs gesetzlich zu fixieren und möglichst übersichtlich zu gestalten. Neben der gesetzlichen Umsetzung bedarf es aber auch der Forcierung jener Maßnahmen, die eine bessere soziale Durchmischung unterstützen können.